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Urkundenbuch der Stadt Basel. Hrsg. von der Historischen und Antiquarischen Gesellschaft zu Basel

1422. August 27. — Kundschuft laut welcher zu Waldenburg, Hölstein und Nunningen Blutgerichtgehalten wurde. Nos oifficialis curie Basiliensis notum facimus presentium inspectoribus sen auditoribus universis, quod sub anno a nativitato domini nostri Jhesu Christi millesimo quadringentesimo vicesimo secundo, feria quints proxima post festem beati Bartholomei apostoli, ad requisitionem providorum et sapientum virorum dominorum magistri civium et consulium Basiliensinm testes subscriptos duodecim in numero more testium iunuidorum et iuratos recepimus et subsequenter more testium examinandorum diligenter fecimus examinari modum in subscriptum in vulgari theutonico propter Lucidiorem rei expressionem deponentes: Als von sölicher gerichten wegen so gangen sient und sich erlaufen haben ums dens todslage , den Wernlin Regennasz von Rigoltzwilr hürtig getan und begangen hette an einem so genëmpt were Kleinhanns, der da von Sumiswald bürtig Hanns Mëders von Sümiswald brüder gewësen und in dem stëttlin ze Waidenburg Bastler bistüms beschëhen sie so hand dise nachgeschriben personen und gezügen by iren geswornen eyden behept und geseit: des ersten Wernlin Eglin der metziger von obern Onoltzwilr fünftzig jar alt oder daby hat geseit by sinem geswornen eide, den er darumb mit ufgehepter hand und gelerten werten gesworn und getan hat durch lieb noch durch leid, durch frümtschaft noch durch vigent schaft, durch miet noch durch mietwan noch umb deheinerley sache, als uff fritag nach ünsers herren froulichamstag des vorgesehribenen jares der vorgenant Kleinhanns ze Waldenburg im stettlin libelosx getan worden sie von Wernlin Regennasz vorgenant, daz im da kund und wissende sie daby, were es sehe und horte, daz da von demselben todschlage gerichtet worden sie in dise nachgeschriben wise und ouch et mit den andern harnaeh begriffen und genëmpt in derselben sache urteil geben und die gerichte gehölffen habe besitzen: nëmlich so würde daz erste gerichte gehalten ze Waidenburg im Stëttin uf den nächsten mentag nach dem obgenanten hohzit unsers herren froulichamstag des vorgenanten jares und sësse da juncher Heinrich von Regeszheim zü disen ziten vogt  Waldenburg zu gerichte und in richters wise an statt und in nammen der fürsichtigen wisen burgermeisters und rates der statt Basel, die Waldenburg die vestin mit ir zügehörde derselben ziten innhattent;  also würde dassclb erste gerichte ze Waidenburg des ersten  gebannen  nach sitte und gewonhei des landes und hoher gerichten recht, darnach an urteil und recht gelassen durch der von Basel fürsprechen, sid dieselben von Basel die obgennnten vestin und die herschaft Waldenburg mit  irer zügehörde nu ze ziten innhettent und lantgericht darzü  gehorte, ob sy denn von dem vorgemëldeten  todslage üt  billich richten söltent und möchtent  an  sölichen  enden und stetten, so zu derselben vestin Waldenburg an den stein und herschaft daselbs gehortent, wa inen das allerfügklichest were,  daz würde ouch mit gemeiner gefelleter urteil erkennt und  besammelte uf den eide, daz sy das wol tün möchtet nach  irem wolgefallen der  selben besammter gefelter urteil den von Basel briefe vom gerichte erkennt und erteilt würdent ze  gebende  und  die von  ir  bëtte wegen schaffen besigelt werden nach ir notdurft. Also würde darnach dasselbe erste gerichte von des vorgemëldeten  todslages wegen fürer gefürt und  geendet mit  fürhöuschen  des   schuldigen  drywërbe und allen  andern dingen, so von recht und gewonheit des landes darzü   gehorte   und   billich   besehenen   sölte von  menglichen unversprochen; darnach uff den nächsten mornigen zinstag, der ouch nëchst kam nach dem obgenanten hohzit ünsers herren fronlichamstag desselben jares würde das ander gerichte von desselben todslages wegen so vorgemëldet ist gehalten in dem dorff ze Hölstein Baseler bistüms an gewonlieher statt daselbs und würde da juncher Heinrieh von Regeszheim vorgenant aber in richters wise in nammen und an statt als davor ouch ze geriehte sitzen und der vorgenant schuldige Wernlin Regennass aber für gehöuschen drywërbe nach Landes sitt und gewonheit und hoher gerichten recht und derselb gerichtes tag ze glicher wise daselbs ze Holstein geendet und vollefürt mit aller sicherheit und gewarsami, so darzü gehörende was, ouch ungeirret und unversprochen von menglichem. Also nu dasselb ander geriehte des obgenauten todslages halb ende genëmme und vollebracht würde als vorstat, da rette juncher Heinrich von Regessheim der vogt vorgenant und der richter in offenem geriehte und wänte für, er bette etwas sachen von siner herren von Basel notdurft wegen für geriehte ze bringende, ob er nit den stab einem andern empfelhen und sölichsachen nach siner herren notdurft fürbringen möchte, liesz darumb an recht, wie er sölichs tün und verhandelen sölte, daz er wëder ze kurtz noch ze lange tëte und ouch darumb volgan künde, das recht were; würde mit gesammneter gemeiner urteil erkennt, daz er den stab wol einem andern empfelhen mochte und im gönnen an siner statt ze sitzende, ze richtende und darnach offenen und fürwenden durch sinen fürsprechen, was er zu offenende oder fürzebringende hotte. Also nach der urteil empfëlhe derselbe juncher Heinrich von Regeszheim den stab Heynin Locher dem weibel ze Waidenburg und gonde im an siner statt ze sitzende und ze richtende. Offenete darnach durch sinen fürsprechen, wie vor ettwas zites vergangen  ein todslage ze Hölstein in dem vor ettwas zites vergangen ein todslage ze Holstein in dem dorff begangen were an Hannsen Hëner von Hölstein, den libelosz getan hette Henmann Gisenen, derselbe schuldige und sëcher were byfanget worden von ettlichen, so zü den hohen gerichten ze Holstein nit recht gehept hettent, als sich dasz mit recht erfunden hette, liesz darumb durch sinen fürsprechen an recht, wie man dieselbe sache erforderen und der nachgan und jagen sölte, daz darumb fürer geschëhen möchte, das recht wëre. Also würde mit gesammneter urteil bekennt und erteilt, daz die von Basel oder juncher Henrich der vogt in iren nammen den sëcher und schuldigen, so den todslage an Hannsen Hener begangen hette, ervorderen möchten mit briefen oder sunt, als sich daz gehiesche an den, der den schuldigen also bifanget gehept hetten in wider zestellende und ze wërende in die gerichte, da er sölichen schaden getan hette und darumb volgan lassen, das billich were. Beschëhe das wol und gut, were des nit, so möchtent sy darumb fürer erfaren an recht, was darumb billich were und beschëhen solte. Und nach sölicher fellunge derselben urteil wänte aber der obgenant juncher Heinrich von Regeszbeim der vogte in gerichte in nammen als davor aber für durch sinen fürsprëchen. wie der obgemëldete erslagene Hans Hener von Holstein von ettlichen personen genommen und in das gewichte getragen und durch dieselben begraben und bestattet unerloupt und unervolgt des rechten; liesz darumb ouch an recht, wie man derselben sachc ouch nachgan sölte und die erjagen, daz darumb fürer geschëhen mochte und volgan, das recht were, würde aber mit gemeiner urteil erkennt, daz er in nammen siner herren alle die personen frowen oder man, die an sölicher begrabunge und bestattnnge sache hettent und damitte umbgangen werent, in gerichte ziehen mochte, sy darumb beclagen und furer nach rede und widerrede volgan lassen, das recht were. Dirre  nächsten beiden urteilen der obgenant vogt in nammen als davor im briefe und urkunde vom gerichte bëte ze gebende, die im ouch ze gebende erteilt und erkennt wurdent mit gemeiner urteil und daz sy die ouch schaffen möchtent besigelt wërden von ir bëtte wëgen ze glicher wise als von der ersten urteil davor ouch begriffen sie und gesenriben stande, also wurde daz dritte gerichte von des ersten gemëldeten todslages wegen, so Wernlin Regennasa an Klein Hannsen begangenn hatt, gehalten ze Nunnyngen in dem dorff, Baseler bystüms uf mitt Wüchen so nach dem obgenanten sinztag nächst këme und sësse juncher Heinrich von Regesaheim daselbs ouch ze geriehte  in   nammen   als  davor und hette einen füsz in dem Ibach,   als  das nach  alter  harkommener gewonheit gehalten sie, wand die rechtunge der obgemëldeten vestin und herschaft Waidenburg  untz  dasalbshin  in den Ibach  reichende were. Und würde derselb Wernlin Regennasz von sölichs vorgcmëldeten schadend wegen aber drywërbe fürgehoüschen und gerüft nach hoher gerichten rechte sitt und gewonheit des langes und ouch derselbe dritte und ende gerichtes tag daselbs ze Nunnyngen geendet und vollefürt  als er ze recht solte und sieh das gehiesche, ouch von mengklichem unversprothen und ungehindert.  Wand aber der selb Wernlin Regennasz von sölicher höuschunge und fürrüffunge wegen uf den ersten gerichtes tag ze Waidenburg, uf den andern ze Hölstein noch uff den dritten und ende gerichtes tage ze Nunnyngeu nit furkëme, sich von des vorgemeldeten schadens wegen, so er als vorstat an Kleinhannsen begangen hette, nit verantwurtete, als er ze rechte solte, ob er daran nit schulde gehept hette, darumbe so würde er  mit  rechter gemeiner  besammneter urteil usz dem friden gekündet in den unfriden und den fründen erteilt der lip und den herren das güt so er in demselben lantgerichte hette und funden würde nu oder in künftigen ziten. Item Claus Cristan by sechszig jaren alt, Uellin Strüblin der brotbeck by viertzig jaren alt, beide von Waidenburg, Heintzman Ysenman von Lamppenberg by fünftzig jaren alt, Hemnan Böuri von Rigoltrzwilr auch bei fünftzig jaren alt, Henman Müller bei viertzig jaren alt, Hennselin Meyger genant Jauslin ouch by viertzig jaren alt, Hanns Löüpin bj* drissig jaren alt, alle von Önoltzwilr, Hennselin Zschudin von Bennwilr by viertzig jaren alt, Cüntz Nicklin von Arbotzswilr by viertzig jaren alt, Uellin Jecki von Zifen by drissig jaren alt und Peter Claus von
Bennwil ouch by drissig jaren alt, hand alle gesworn und by den selben iren eiden geseit glich als Wernlin Eglin der metziger von obem Onoltzwilr davor geschriben geseit hat und gehëllent gentzlichen mit im in sinem sagen und daz sy ouch mit im und er mit inen die gerichte alle drü ze Waldenburg, ze Holstein und ze Nunnyngen besessen und erkennt habent in alle wise, forme und masse als davor begriffen nützit uszgenomraon noch vorbehept in dehein wise äne alle gevërde. In quorum quidem premissorum omnium et singulorum testimonium evidens atque robur nos officialis curie Basiliensis prelibate supradictus sigillum dicte nostre curie Basiliensis huic appendi fecimus instrumento.    Datum et actum anno domini et
diebus superius annotatis. De mandato domini ofücialis Conradus Spengler notarius curie Basiliensis hec.
Si.~A. L. V, N.  or. mb. c. sig. pend.